02.02.2013

BARF in Bildern






Neulich Abend in meiner Küche:
Zwei junge Damen schnippeln kiloweise frisches Fleisch, bis eine aufspringt und beginnt die ganze Szene zu fotografieren.
Vielleicht nicht der neueste Tatort, aber dafür umso sehenswert. Bea hat sich mal Zeit genommen und mich beim Futter machen begleitet. Und so kann ich euch auch gleich ein wenig ausführlicher erzählen, was es damit auf sich hat (weil ich das ja nicht nie gemacht hab ;) siehe hier, hier und hier

Im Folgenden hab ich euch aufgelistet was alles ins Futter gehört, was ich verwende und was man noch nehmen kann. Anschließend gibts noch einige Rezepte (natürlich alles schon selbst gefüttert).



(Anklicken vergrößert)
 (fertig geschnippelte Lammfleischabschnitte)


Zunächst einmal braucht man die unverzichtbar wichtigste Zutat: Fleisch. 

Ich kaufe für eine Monatsration meist 12-14kg (für 2 schwere Jungs für die mein dubarfst-Kalkulator einen Tagesbedarf zwischen 190 und 220g angibt). Daraus mache ich Tagesportionen zwischen 450 und 500g.

Dabei sind immer Rind, Lamm, Kalb und Kaninchen, das mögen sie am liebsten.
Mit Geflügel habe ich einst schlechte Erfahrungen gemacht, daher gibts das eher weniger und wenn dann nur Huhn.
Zusätzlich gibts kleinere Mengen von anderem Fleisch wie Wild, Hirsch, Rentier oder Strauß.
Man sollte darauf achten, dass man sich ein oder zwei Fleischsorten übrig lässt und nie füttert, falls man doch mal in die Lage kommen sollte eine Ausschlussdiät bei Allergieverdacht durchführen zu müssen und dafür braucht es eine Fleischsorte, die das Tier noch nie zuvor (oder sehr lange nicht mehr) gefressen hat. Hierfür eignen sich fast alle exotischen Sorten und vor allem Pferdefleisch.

Ich bestelle das Futter aus Kostengründen bei Frostfleisch-Händlern. Ganz unten auf der Seite findet ihr in unserer Linkliste einige Adressen von Online-Shops die Fleisch versenden. Mittlerweile ist Haustierkost mein Stammshop, da sie ab 19€ keine Versandkosten mehr haben wollen und meine Bestellungen immer innerhalb von 2 Tagen bei mir ankommt, was wirklich beeindruckend ist.

Das Fleisch das man dort bekommt stammt aus der Lebensmittelherstellung und landet entweder gefroren bei uns oder im industriellen Fertigfutter. Dabei handelt es sich um Kategorie 3 - Material, also alles was bei der Schlachtung übrig bleibt, zum menschlichen Verzehr theoretisch geeignet ist, aber wofür es keine Verwendung gibt.

Kaufen kann man eigentlich alles, was Katze, Hund und Frettchen gerne fressen und auch fressen sollten, über Muskelfleisch (Fleischabschnitte und Filet, Herz und Magen), Knochen und Korpel, Fett und Haut, diverse Körperteile die man (vor allem an Hunde) als (Dauer-) Leckerchen gibt (Schwänze, Pfoten, Ohren, Därme usw) sowie ganze Futtertiere mit oder ohne Innereien, ganz oder komplett gewolft (Küken, Mäuse, Ratten, Wachteln und Hühner).
Bei Huhn gilt es zu beachten, dass dieses Fleisch von Hühnern aus der Masthaltung bzw Legebatterien kommt und manchmal eine erschreckend gelb-orange Farbe aufweist. Das ist erstmal nicht besorgniserregend, es handelt sich dabei um einen Farbstoff, der das Eigelb der gelegten Eier orange werden lässt, da das bei den meisten Menschen besser ankommt als die normale blass-gelbe Farbe.
Mäuse und Ratten kann man auch nicht mit natürlichen Beutetieren vergleichen, da sie als Futtertiere gezüchtet und eben besonders aufgezogen werden. Das sind keine Wildtiere, die unter natürlichen Umständen groß wurden.
Bei Eintagsküken muss man sich immer vor Augen führen, dass es sich dabei um eben jene männliche Küken  handelt, die tagtäglich vergast werden, da nur weibliche Tiere in die Eier- und Fleischproduktion gehen können.

Zusätzlich bieten die meisten Shops Fertigmischungen an, die man aber als richtiger BARFer eher nicht verwendet, da im seltenste Falle genau aufgeschlüsselt drauf steht was enthalten ist.

Und ganz generell als Hinweis: Dieses Fleisch stammt wie auch das Fleisch aus dem Supermarkt bzw den Metzgereien, das wir selbst verzehren, aus Mastbetrieben. Manch ein Shop bietet auch Bio-Fleisch an, aber auch das ist nicht das sprichwörtliche Gelbe vom Ei. Wer die entsprechende Einstellung vertritt und die dafür notwendigen Mittel besitzt, kann sich auch das Fleisch von Schlachtereien, Metzgern oder Bauern holen, bei denen man selbst überprüfen kann, ob die Fleischproduktion den eigenen Ansprüchen genügt. 
Wer das nicht kann und trotzdem fleischfressende Haustiere beherbergt, muss sich darüber im Klaren sein, dass man unweigerlich die Fleischindustrie mit unterstützt. Zwar stirbt kein Tier für die Futterfleischproduktion, dennoch gibts das Fleisch nicht umsonst. Masttierhaltung ist ein emotional diskutiertes Thema, doch Haustierbesitzer kommen nicht umhin sich damit arrangieren zu müssen, auch wenn es uns nicht gefällt. Weder sind die Tiere aus Nassfutterdose und Trockenfutterbeutel friedlich durch Altersschwäche auf der Weide umgekippt noch eines anderen romantisch-friedlichen Todes gestorben. Auch Tiere aus Biohaltung, Tiere die ihr Leben auf der Weide verbracht haben oder sonst ein nettes, pseudo-artgerechtes Leben geführt haben, mussten sterben und keine der angewandten Methoden ist nur annähernd so tierfreundlich und schmerzfrei wie man sich das wünschen würde.

Wer damit nicht klar kommt, darf keine Tiere halten. 
Liebe Vegetarier. Schön wenn ihr meint mit eurer Lebensweise die Welt verändern zu können und ich habe wirklich Respekt vor der Willensstärke eines jeden von euch. Doch eure Tiere brauchen Fleisch und ich nenne jeden einen Tierquäler der seinem Tier das lediglich aus selbst auferlegten, ethischen Gründen vorenthält. 



Zum Thema Innereien:

Innereien dürfen gerne im Futter sein.
Herz und Magen werden oft zum Muskelfleisch gezählt, unterscheiden sich aber in ihrer Zusammensetzung doch ziemlich vom eigentlichen Fleisch, dass man nicht zu viel davon füttern sollte oder die Supplementierung genauer daran anpassen sollte. Ansonsten sollte der Innereien-Anteil nicht mehr als 10% ergeben.
Weitere Innereien sind alles was der Futtertierkörper hergibt.
Gehirn wird nicht gefüttert aus verschiedensten Gründen, man bekommt es auch nicht zu kaufen.
Nieren kann man kaufen und füttern, gelten aber als Entgifungsorgane und sollten daher sparsam eingesetzt werden.
Mit z.B. Lunge oder Euter kann man Futter strecken, da sie eigentlich aus nicht viel mehr als Gewebe ohne großen Nährwert bestehen. Katzen die zu Übergewicht neigen, kann man daher einen erhöhten Anteil an diesen Organen ins Futter geben um sie mit der gleichen Menge an Futter schneller und länger satt zu bekommen.



Nun zu den Supplementen. 

Supplemente sind alle Zusatzstoffe, die im Futter sein müssen um zu imitieren was das Beutetier außer Fleisch noch so bietet.

Wir konzentrieren uns beim Futter machen auf folgende Komponenten:
Fett, Calcium & Phosphor, Vitamine A, B, D3 & E, Jod, Eisen und Kalium/Natrium.
Zusätzlich: Taurin, Ballast-/Faserstoffe und Wasser.



Fett:

Ich vertrete die Meinung, dass eine ausgewachsene Wohnungskatze ein weniger energiereiches Futter braucht als ein Freigänger der viel Bewegung draußen bekommt.
Auch der verspielteste Wohnungstiger verbrennt nicht so viel Energie wie ein Streunerchen.
Dennoch brauchen Katzen als spezialisierte Carnivoren wesentlich mehr Fett als z.B. der Mensch.
Falsch wäre es den Fettanteil im Futter mit dem unserer Ernährung zu vergleichen, die eher fettarm ausfällt, da wir unsere Energie eher über Kohlenhydrate beziehen.
(alles zu den Nahrungsbestandteilen im Futter hier nachzulesen)

Da wir ohne verdauliche Kohlenhydrate arbeiten beim Barfen, bezieht der Körper unserer Katzen seine Kalorien aus den Proteinen und dem Fett.
Der Fettanteil im Futter sollte 7-10% betragen.

Abgesehen davon hat jede Katze wie auch jeder Mensch einen Stoffwechsel der sich in seiner Geschwindigkeit von dem anderer Katzen unterscheidet. Manch eine kleine Katze frisst mehr als eine Große und wird trotzdem nicht fett. Deshalb sollte sich jeder BARFer nicht nur darauf konzentrieren rauszufinden was seiner Miez schmeckt, sondern auch wie viel sie braucht.

Bei Frostfleisch gilt folgendes zu beachten. Bei Futterfleisch handelt es sich um Abschnitte der Filets die wir später kaufen können, da wir in der heutigen Zeit ein eher fettarmes Fleisch bevorzugen. Wir bekommen also für unsere Tiere größtenteils eher sehr fettreiches Fleisch zu kaufen, die gerade für faulere Miezen fast schon ausreichen und man kaum Fett noch dazu geben muss.
Gerade dunkles Fleisch wie Rind oder Lamm ist stark durchzogen mit Hautresten, Fetträndern und Sehnen. Wer also wie ich hauptsächlich damit arbeitet, sollte darauf achten nur wenig zusätzliches Fett zu verwenden, einfach um den Energiegehalt der Portionen nicht zu sehr in die Höhe zu treiben.

Weißes Fleisch von Kaninchen oder Geflügel ist dagegen weniger fett und darf daher noch ergänzt werden.

Für alle Fleischsorten gilt: Fleisch mit Haut braucht nicht mit zusätzlich Fett supplementiert werden.

Zur Supplementierung eignen sich in den Shops angebotene Fette oder Geflügelhaut.
Eine weitere Möglichkeit ist Fettpulver. Ich habe dieses von der Firma Grau zu Hause:


(GRAU Rinderfettpulver)




Es handelt sich dabei um ein weiß-beiges, geruchloses Pulver, dass sich im Wasser lösen lässt. Bitte beachten, dass dieses Mittel Glukose enthält, es gibt auch welches ohne.

Ich verwende es eher selten, wenn dann kommen nur 1 oder 2 Löffel an die fertige Mischung, was aber auch daran liegt, dass meine Jungs es nicht besonders gerne mögen. Dabei soll es eigentlich Appetit-anregend wirken, was es sicherlich bei anderen Katzen auch tut ;)



Calcium & Phosphor:

Neben Fleisch und Fett besteht das Beutetier aus großen Teilen Knochen und Knorpeln. Das darf keinesfalls vernachlässigt werden, denn ist zu wenig Calcium im Futter kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen diesen beiden Stoffen, was mangelhaften Knochenbau und einer Häufung von Brüchen zur Folge hat.

Phosphor stammt aus dem Fleisch, Calcium aus den Knochen.
Das Verhältnis muss in der Regel 1,15 : 1 bis 1,2 : 1 sein.

Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten dieses Verhältnis herzustellen:

Auf der einen Seite kann man Knochen verwenden. Diese sollten immer roh sein, denn das Erhitzen entzieht ihnen Wasser und macht sie brüchig, was schlimmstenfalls zu inneren Verletzungen führen kann.
Man hat die Wahl zwischen fleischreichen Knochen (Beine, ganze Tiere) und Knochen mit weniger Fleisch (Hälse und Flügel). Große Hunde haben den Vorteil, dass man ihnen noch mehr großere Knochen anbieten kann, aber für Katzen bleibt fast nur Geflügel, da deren hohle Knöchelchen leicht geknackt und gefressen werden können. Selbst Pute ist häufig schon zu viel.
Fleischreiche Knochen füttert man zusammen mit knochenfreiem Fleisch im Verhältnis 1:1.
Knochen mit weniger Fleisch dagegen im Verhältnis 1:2.

Hat man wie ich ein kau-faules Exemplar bei sich zu Hause kann man es sich auch einfach machen und mit Knochen- und Calciumpulver arbeiten.

Zur Auswahl als Calicumsupplemente stehen:
- Calciumcarbonat in den verschiedensten Potenzen
- Calciumcitrat 
- Eierschalenmehl
- Algenkalk 
Sowie verschiedenste fertige Kalkmischungen, z.B. von  Grau, Luckyland, Lunderand, Marienfelde, Trixie, GAC, Aptus usw.

Alle unterscheiden sich in ihren Konzentrationen und Mischungsverhältnissen und für das Supplement welches man verwenden möchte, sollte man genau wissen wie viel man braucht.

Ich verwende Calciumcitrat (21,1%):


(CANINA Calciumcitrat 21,1%)



Das mische ich zusammen mit einem weiteren Supplement: Fleischknochenmehl.
Zur Auswahl stehen ebenfalls Dicalciumphosphat oder Knochenmehl.

Wer jetzt verwirrt die Hände über den Kopf schlägt: Das klingt wirklich komplizierter als es ist.
Es ist hilfreich sich vorher einzulesen, z.B. ganz grob hier: BARF-Baukasten
Wichtig ist es als Anfänger auch einen Kalkulator an der Hand zu haben.


(CANINA Fleischknochenmehl)



Empfehlenswert ist da auf jeden Fall immer der dubarst-Kalkulator. Er ist leicht verständlich und mit ihm kann man sehr einfach das Ca/P-Verhältnis auspendeln.
Es ist längst nicht so eine Wissenschaft wie es sich vielleicht zunächst anhört.



Vitamine:

Vitamine sind für eine Vielzahl von Körperfunktionen notwendig, weswegen ein Mangel ziemlich viel Schaden anrichten kann. Manche Vitamine (z.B. Vit C) können vom Körper selbst gebildet werden. Andere müssen aufgenommen werden.
Dabei unterscheiden wir  in fettlöslich und wasserlöslich.

Fettlösliche Vitamine werden eingelagert und ein Überschuss kann nicht einfach über die Niere ausgestoßen werden, weswegen sie nicht überdosiert werden dürfen.
Wasserlösliche Vitamine werden nicht langfristig gelagert und müssen deshalb regelmäßig in ausreichenden Mengen aufgenommen werden. Dafür können sie nicht überdosiert werden.


Vitamin A ist fettlöslich und muss daher genau dosiert werden. Eine dauerhafte Überdosierung kann zu schwerwiegenden Leberschäden führen, da überschüssiges Vitamin A dort eingelagert wird. Unter allen Säugetieren nehmen Katzen eine Sonderstellung ein, da sie Beta-Carotin nicht in Retinol umwandeln können und daher selbst kein Vitamin A produzieren können.
Dieses Vitamin dient vor allem der Gesundheit von Haut, Augen und Schleimhäuten.

Zur Supplementierung eignet sich am besten jede Art von tierischer Leber, aufzupassen gilt es dabei bei der Dosierung, da jedes Tier über eine andere Vitamin A - Anreicherung in der Leber verfügt. So findet sich in Hühnerleber weniger davon als in Rinderleber.
Auch Dorschlebertran eignet sich wobei dieser auch als Supplement für Vitamin D3 ist.


(Hühnchenleber, klein geschnitten)



B-Vitamine sind wasserlöslich und müssen damit wirklich regelmäßig und in ausreichenden aufgenommen werden, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Auch können Vitamin B - Supplemente zusätzlich zum normalen Futter gegeben werden, da sie oft eine positive Auswirkung auf z.B. die Fellqualität haben.
Ein Mangel kann außerdem Auswirkungen auf das Immunsystem haben.

Ich verwende Bierhefeflocken, die es auch als Pulver gibt. Ihre Akzeptanz ist generell sehr groß, da ihr Geruch äußerst angenehm ist.
Alternativ dazu gibt es z.B. einen Vitamin B - Komplex aus der Apotheke (Ratiopharm).
Abzusehen ist Biotin, da dieses nur ein Vitamin des ganzen Komplexes ist und alle anderen auch in den Körper müssen. Es kann jedoch zusätzlich gegeben werden, da eine Überdosierung ungefährlich ist.


(Bierhefeflocken)



Vitamin D3 dient vor allem der Zahngesundheit. Katzen können nur Vitamin D3 aus tierischen Quellen verwerten, Vitamin D2 aus pflanzlichen Quellen sind für sie absolut nutzlos.
Man verwendet dafür vor allem Fisch, der auch gleich noch wertvolle Omega-Fettsäuren liefert. Von allen Fischen kommen aber lediglich Lachs, Forellen oder Sprotten in Frage. Alternativ sind für Fischverweigerer Vitamin D3-Tabletten aus der Apotheke verfügbar.

Mit Fisch ist vorsichtig umzugehen. Alle Weißfischarten (auch der beliebte "Seelachs", da kein "echter" Lachs sondern Köhlerfisch) enthalten Thiaminase, ein Enzym, das Thiamin (Vitamin B1) zerstört.
Folge ist die Zerstörung des zentralen Nervensystems. Daher bitte keinen rohen Fisch außer den genannten, sowie Aal und Hecht.
Erhitzen zerstört das Enzym. Gekochter Fisch darf bedenkenlos als Leckerli oder Extra gefüttert werden.


(Salmon Salar / Lachs)



Vitamin E ist ein weiteres fettlösliches Vitamin, auf dessen Dosierung es ankommt. Deswegen eignen sich Tropfen dafür am Besten. Ich empfehle hier Allcura, die aber ihren Preis haben. Alternativ dazu kann man auf Weizenkeimöl zurück greifen, doch ich stehe pflanzlichen Ölen für das Tierfutter eher kritisch gegenüber.
Vitamin E wird vor allem im Stoffwechsel der Zellen benötigt und ist damit u.a. wichtig für alle Arten von Muskeln, vor allem des Herzens.


(Allcura Vitamin E Tropfen)



Jod:

Zu Jod muss ich eigentlich nicht viel sagen, außer folgendes:
Durch die übermäßige Verwendung von Schlundfleisch in den günstigen Futtermarken häufen sich die Fälle von Katzen mit SDÜ. Wer eine solche hat, muss sehr vorsichtig mit dem Jod-Gehalt im Futter sein, der erwartungsgemäß fast immer zu hoch ist.
Ich weise deshalb auf diesen Diskussionsbeitrag in unserem Forum hin:

Ich verwende das übliche Seealgenmehl, trotz des intensiven Geruchs kommt es vom ersten Moment an sehr gut an bei meinen Jungs.
Alternativ gibt es in der Apotheke Jod-Tabletten.


(Seealgenmehl von Lillys Bar)



Eisen:

Eisen ist ein elementar wichtiger Nahrungsbestandteil, denn es wird zur Blutbildung benötigt. Deshalb sollte es auch ausreichend im Futter vorhanden sein, natürlich nicht übermäßig.
Drei Varianten bieten sich beim barfen:

Rinderblut. Man bekommt es nicht einfach so, sondern muss bei Schlachtereien fragen. Ein Geheimtipp wären islamische Metzger. Egal wo - es lohnt sich danach zu fragen, denn es ist generell etwas schwer zu bekommen. Dafür ist es DAS natürliche Supplement überhaupt.
Man nimmt 70-90ml auf 1kg Fleisch. Die Akzeptanz ist hervorragend.

Fortain. Es handelt sich dabei um getrocknetes Schweineblut. Die Akzeptanz soll entweder super oder furchtbar sein und gerade in Verbindung mit Geflügel soll es eher abgelehnt werden. Man bekommt es online.

Eisentropfen oder -tabletten. Ich verwende FerroSanol-Tropfen aus der Apotheke und teile den Wert, den mir der dubarfst-Kalkulator für Eisen-Tropfen angibt durch 8,5, da FerroSanol höher dosiert ist als die im Kalki angegebenen Tropfen. (Danke Tante Franzi für den Tipp).


(FerroSanol Tropfen)



Taurin:

Ohne 2-Aminoethansulfonsäure oder auch Taurin funktioniert Katzen-BARF nicht. Sie können nur sehr geringe Mengen selbst bilden und müssen es deshalb mit der Nahrung aufnehmen. 
Es kommt vor allem in den Herzen der Beutetiere vor, weshalb es immer eine gute Idee ist Herz zu füttern.
Taurin kann nicht überdosiert werden und darf deshalb auch immer zusätzlich zu Fertigfutter gegeben werden.
Katzen benötigen es vor allem zur Erhaltung der Sehkraft und des zentralen Nervensystems.

Taurin beziehe ich in größeren Mengen über Lillys Bar oder Sandras Tieroase. Es ist neben Vitamin E eins der teuersten Bestandteile im Futter und es lohnt sich deshalb es in größeren Mengen zu bestellen.


(Taurin von Lillys Bar)



Es ist ein feines Pulver, dass auch zum Klumpen neigt. Keine Sorge, das spricht für seine Qualität, denn man sollte lieber die Finger von Taurin lassen, das mit Rieselhilfen arbeitet. Es ist wirklich wichtig, dass es sich im Wasser gut auflöst denn pur aufgenommen kann es die Schleimhäute reizen.


 (Taurin-Kristalle)




Salz:

Salz ist der letzte zu nennende Bestandteil im Futter. Wir verwenden dafür Jod-freies Salz, da wir ja schon extra Jod-Supplemente im Futter haben. Tafel- und Meersalz können verwendet werden.



Ballaststoffe:

Ich verwende mittlerweile nur noch gekochte Möhren, einfach aus Akzeptanz-Gründen. Sowohl Tomaten als auch Salat-Gurken wurden abgelehnt. Alternativ hab ich es mit Haferflocken probiert, hat auch geklappt, doch ich wollte Getreide eigentlich aus dem Futter raus halten. Flohsamenschalen werden häufig lobend erwähnt.
Faserstoffe müssen ins Futter, sprichwörtlich: "Damit hinten kein Granit raus kommt."
Wir mischen hier ein sehr natürliches Futter zusammen, das eine enorme Effizienz aufweist. Das heißt es wird wirklich gut verwertet mit dem Vorteil, dass sehr viel weniger Kot (mit äußerst neutralem Geruch) produziert wird, aber mit dem Nachteil, dass dieser unangenehm hart sein kann. Auch hier kommt es auf das Tier und essen individuellen Stoffwechsel an. Man muss etwas herum probieren, bis man die richtige Mischung hat.



Und hier nun die fertige Mischung:






Es wird schließlich abgepackt und eingefroren.






Nochmal alles im Überblick:







Und die glücklichen Empfänger ;)












2 Kommentare:

  1. wow, toller Post!

    Ich hab unseren Kater im letzten Jahr von Trofu auf Nafu umgestellt, aber Frischfleisch (egal was oder am Stück oder gewolft) rührt er einfach nicht an.

    Unsere Katze frisst dagegen auch gerne Frischfleisch, aber auch davon lässt der Kater sich nicht beirren oder inspirieren.

    Hast Du einen Tipp, außer immer wieder anbieten?

    LG
    Andrea

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  2. Super Artikel.
    Mit dem Katzenfutter ist das immer so eine Sache. Hab mal den Artikel von Stiftung Warentest gelesen und war ganz erschrocken. Futter mit Zucker kann einfach nicht gut sein und wenn man sich etwas ins Barfen einliest, kann man auch als nicht Barfer einiges lernen.

    So kauft man dann bewusster ein, was der Katze nur gut tun kann.

    LG FamWilberg

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